Blutspende Ratgeber

Blutspende in 5 Schritten - Detaillierte Beschreibung des Ablaufs einer Blutspende

Wer schon öfter Blut gespendet hat, kennt den Ablauf. Aber wer sich bisher nur mit dem Gedanken befasst hat, ist eventuell von Zweifeln geplagt, die aus Unwissenheit entstehen. Wir wollen an dieser Stelle Aufklärung betreiben und eine möglichst detailgetreue Beschreibung liefern, wie eine Blutspende vor sich geht. Information schafft Klarheit und beseitigt Ängste.

Als exemplarisches Beispiel haben wir uns eine Vollblutspende ausgesucht, die wir im Folgenden beschreiben wollen. Alle anderen Arten von Blutspenden laufen ähnlich ab.

1) Anmeldung bzw. Registrierung

Ganz ohne Bürokratie geht es auch bei einem so wichtigen Vorhaben wie Blutspenden nicht. Die Anmeldung zu einer erstmaligen Spende muss unter Vorlage des Personalausweises erfolgen. Als nächstes wird dem künftigen Spender ein Fragebogen ausgehändigt, den man wahrheitsgemäß ausfüllen muss. Die Fragen drehen sich um grundsätzliche Fakten, die eventuell einen Ausschlussgrund liefern könnten.

Desweiteren werden Punkte abgearbeitet, bei denen es um das Wesen der Blutspende an sich geht und deren Bedeutung für die Allgemeinheit. Sollte man Zweifel haben oder die eine oder andere Frage nicht verstehen und deshalb nicht beantworten können, darf man das betreffende Thema ruhigen Gewissens mit dem Arzt besprechen. Ansonsten sollte der gesetzlich vorgeschriebene Fragebogen bis zum Arztgespräch aus organisatorischen Gründen bereits ausgefüllt sein.

2) Erste Laboruntersuchung

Nun sind einige Voruntersuchungen notwendig, die wie beim niedergelassenen Arzt von einer Arzthelferin durchgeführt werden. Dazu gehören die Bestimmung von Blutdruck und Körpertemperatur, und die Auswertung einer minimalen Menge Blut, die aus der Fingerkuppe oder aus dem Ohrläppchen entnommen wird.

Dieser Wert dient der Ermittlung des Hämoglobinwertes (Hb-Wert), und man benötigt ihn, um die Konzentration von rotem Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen zu bestimmen. Denn dieser muss sich innerhalb bestimmter Grenzwerte bewegen, um als Blutspender in Frage zu kommen.

3) Medizinische Beurteilung durch den Arzt

Der nächste Schritt ist der Gang zum anwesenden Arzt. Zusammen mit dem ausgefüllten Fragebogen legt man auch die ermittelten Laborwerte vor. Nachdem der Arzt die Werte begutachtet hat, wird er mit dem Spender im Gespräch einige Fragen erörtern. Dabei kommt nicht nur die momentane körperliche Konstitution zur Sprache, sondern auch die bisherige Krankheitsgeschichte.

Der Arzt ermittelt auf diese Weise besonders bei Erstspendern sorgfältig, ob eventuelle Ausschlussgründe für die nun geplante Blutspende vorliegen, die in der Person des Spenders begründet sind. Das Wohlbefinden des Spenders ist wichtig und wird sorgfältig beobachtet. Wenn der Arzt zum Ergebnis kommt, dass der Blutspender gesund ist, stellt er ein entsprechendes Attest aus, und es kann anschließend zur Blutspende gehen.

4) Blutspende

Nun sind alle Formalitäten erledigt, und der Blutspende steht nichts mehr im Wege. Zunächst wird der Blutspender gebeten, sich bequem hinzusetzen oder auch hinzulegen. Anschließend wird die Stelle desinfiziert, an welcher die Einstichstelle platziert werden soll. Der eigentliche Einstich ist für den Blutspender spürbar, aber es sind keine Schmerzen zu erwarten, die über denen des Blutnehmens in einer Arztpraxis hinausgehen. Betroffene berichten von einem kleinen Piekser, der nicht schlimm ist.

Üblicherweise wird man gefragt, aus welchem Arm man sich das Blut nehmen lassen möchte. Die meisten wählen den Arm, den sie weniger benutzen, also den linken Arm, wenn man Rechtshänder ist. Während der Blutentnahme fließt das Blut wie von selbst durch einen dünnen Schlauch in den Auffangbeutel. Die Arzthelferin wird den Blutspender darum bitten, eine Faust zu ballen, und sie zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder zu öffnen. Damit soll das Fließen des Blutes unterstützt werden. Der Vorgang dauert ungefähr 10 bis 15 Minuten. Man ist während dieses Zeitraums nie alleine, vielmehr wird man ständig durch die Arzthelferin betreut.

Wenn die beabsichtigte Menge Blut entnommen ist, wird die Kanüle wieder aus der Vene gezogen, und auch dieser Vorgang ist schmerzarm bis schmerzfrei. Während man noch einige Minuten sitzen oder liegen bleibt, um den Kreislauf nicht zu sehr zu strapazieren, wird auf die Einstichstelle ein leichter Druck ausgeübt. Dieses dient dem Zweck, dass sich die minimale Wunde wieder schließt.

5) Nach der Blutspende

Nach getaner Arbeit darf man sich an den bereitgestellten Getränken und einem kleinen Imbiss erfrischen. Erstspender sollten bis zum Verlassen des Gebäudes noch ein bisschen warten, damit im unwahrscheinlichen Fall einer Kreislaufschwäche sofort medizinische Hilfe erteilt werden kann.

Nach ca. zwei Wochen erhält man auf postalischem Weg seinen Blutspendeausweis, den man zu folgenden Spenden immer mitbringen sollte. Ab der zweiten Blutspende erhält man eine finanzielle Entschädigung.