Arten der Blutspende: Thrombozytenspende bzw. Blutplättchenspende
Blutplättchen (Thrombozyten) sind als Bestandteil des Blutes im menschlichen Organismus verantwortlich für die Blutgerinnung und das Immunsystem. Ein Mangel an Thrombozyten kann entweder angeboren oder erworben sein, in jedem Fall führt er zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Warum ist eine Spende von Thrombozyten so wichtig?
Ohne Blutplättchen würde man bei jeder kleinen Verletzung verbluten, denn die Thrombozyten sind im Körper dafür verantwortlich, dass die Gerinnung stimmt.
Der Begriff „Plättchen" ist für die äußere Form der Thrombozyten durchaus zutreffend, denn es handelt sich um kleine scheibenförmige Plättchen, die freilich nur unter dem Mikroskop als solche zu erkennen sind. Ein Mangel an den lebenswichtigen Blutplättchen kann angeboren sein, es kann aber auch durch einen schweren Blutverlust zu einem gefährlichen Mangel kommen oder durch das Entstehen einiger Krankheiten oder als Begleiterscheinung von bestimmten Therapien.
In jedem Fall kann das Problem ohne die Verabreichung eines Thrombozytenpräparates nicht behoben werden. Da Blut und alle seine Bestandteile nicht synthetisch produziert werden kann und es auch keinen künstlichen Ersatz dafür gibt, ist die Medizin auf freiwillige Spender von Thrombozyten angewiesen.
Wie läuft eine Thrombozytenspende ab?
Eine Thrombozytenspende läuft unter absolut sicheren Bedingungen ab. Der Blutspender ist während des Vorgangs an ein Gerät angeschlossen, welches zunächst die Blutentnahme steuert. Das gewonnene Blut wird maschinell in seine Bestandteile zerlegt, wobei es hier in erster Linie um die Filterung der Blutplättchen geht. Man nennt diesen Vorgang Zellapharese.
Unmittelbar nach der Filterung wird das Blut mit seinen restlichen Bestandteilen wieder in den Blutkreislauf des Spenders geführt. Ein gesunder Mensch bildet neue Blutplättchen problemlos im Knochenmark, sodass für den Blutspender zu keiner Zeit ein Risiko besteht. Die gesamte Prozedur dauert ca. 1 Stunde und kann nach zwei Wochen wiederholt werden. Der Rhythmus von parallel geleisteten Vollblutspenden ist davon nicht betroffen. Man kann also zur regelmäßigen Vollblutspende auch immer wieder Thrombozyten spenden.
Wer kann Thrombozytenspender werden?
Als Thrombozytenspender kommt man in Frage, wenn man die Kriterien für Plasmaspenden erfüllt und zusätzlich eine bestimmte Mindestkonzentration an Blutplättchen im eigenen Blut hat. Desweiteren muss die eigene Blutgruppe mit der des möglichen Empfängers übereinstimmen. Aus diesem Grund wird man als Thrombozytenspender nach erfolgter Bestimmung aller Merkmale in eine Kartei aufgenommen, um im Bedarfsfall gezielt herausgesucht zu werden.
Da es sowohl im Sinne des Empfängers ist, dass die Spende schnell erfolgt, und da Thrombozyten nur wenige Tage haltbar sind, sollte ein potentieller Thrombozytenspender über eine gewisse zeitliche Flexibilität verfügen. Die Vergütung für Thrombozytenspender ist entsprechend großzügig.